Wir improvisieren das bedeutet derzeit,
>>> die gegebene Situation mit unseren künstlerischen Mitteln an die Spielmöglichkeiten und Spiel-Ideen der TeilnehmerInnen anzupassen und gemeinsam daraus das Geschehen zu gestalten.
Wir improvisieren im künstlerischen Dialog mit den TeilnehmerInnen,
>>> ob klein oder groß und versuchen dabei die verbindende Drehscheibe für alle zu sein, um ein Gruppengefühl zumindest minimal herzustellen.
Uns liegt sehr daran einen dynamischen Entwicklungsbogen spannen zu können.
Das klingt beinahe ideal – ist es aber NICHT, denn es hängt sehr viel davon ab, wie viel für die jeweilige Altersgruppe von den wichtigen für sie essentiellen Erlebnissen die ONLINE-Rhythmik-Situation abdecken kann und was trotzdem einfach fehlt!
- bei den ganz Kleinen – den 2-3 oder 3-4 Jährigen – kann viel durch die aktive Beteiligung als MitspielerIn von Mama/Papa abgedeckt werden – aber die „Gefahr“ besteht, dass die Kinder plötzlich sich in irgendetwas anderes vertiefen, das mit der Gruppe plötzlich nichts mehr zu tun hat. Die Kunst dabei ist, das Kind in dem zu lassen – denn ansonsten sind Trotzkämpfe zuhause oft unvermeidlich, was sehr schade wäre. Manchmal muss man diese Phase abwarten, bis die gesamte Gruppe wieder auf ein ganz anderes Thema und eine ganz andere Phase und Stimmung umschwenkt, dann sind plötzlich die neuen Ideen wieder interessant.
- Bei den 4-5 u 5-6 Jährigen fehlt oft der körperliche Kontakt zueinander, aber auch das miteinander schnell kommunizieren, ob verbal oder über Spiel-Improvisations-Ideen – und natürlich das sich gemeinsam im großen Raum bewegen!
- Bei den 6-8 und den 8-10 Jährigen fehlt auch die gemeinsame freie Bewegung im Raum und die unbefangene rasche Kommunikation – das miteinander spielen.
- Bei den 10-15 Jährigen fehlt ganz besonders, das ‚Das Sich-Austauschen’, das ‚Sich auch in kleinen Gruppen zusammenfinden und ausprobieren’, ‚Das Nichtständig-unter- Beobachtung-Sein’, wenn Ideen entwickelt werden sollen.
- Allen Rhythmicals fehlt – und uns natürlich auch – dass wir einen gemeinsamen Raum schaffen können, wo endlich unsere Choreographien räumlich entstehen können! Unsere Aufführungen sind für Ende Mai geplant und es wird langsam eng….
Dafür geben wir alle unser Bestes, dies über die Improvisation mit den gegebenen Umständen zu kompensieren!
>>> Es gilt ja gerade jetzt, gemeinsame Lösungen für das Gemeinsame zu finden.
Was uns aber, trotz aller Improvisationsgabe empört und (fast) sprachlos macht ist:
Dass wir (uns somit auch alle Kinder/Familien unserer Rhythmik-Kurse) schwer benachteiligt werden in der Erlaubnis wieder Präsenzunterricht halten zu dürfen, denn
- Die Wiener Musikschulen, der Kursbetrieb der Sängerknaben und auch manche Ballettschulen haben bereits offen!!! Natürlich unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen – aber diese sind für uns genauso möglich, denn alles ist im RhythmikStudio dafür längst bereitet und erprobt:
- Ein Plan für den Anfang, wo alternierend Gruppen Live und Online unterrichtet werden können
- Ein Plan, wenn die Inzidenzzahlen besser werden, bei dem die Gruppen sich im Gang nicht begegnen
- Hygiene-Maßnahmen: Desinfektions- & Händewasch-Stellen, Papierhandtücher,
- Lüftungszeitplan
- Abstand halten: Jede/r TN hat einen eigenen Platz mit ‚Hocker-Haus’ im Raum, Aktions- & Reaktionsspiele zur Förderung der Raumwahrnehmung in der Gruppe
- 3 Stück iCovir UV-Luftfilter, die hervorragende Bewertungen haben, in den Rhythmik-Räumen und dem Umkleidebereich.
Obwohl wir uns mit den Umständen und Notwendigkeiten dieser Pandemie verantwortungsvoll auseinandersetzen und Lösungen zur Aufrechterhaltung unseres Angebotes entwickelten und umsetzen, werden wir auf diese Art gegenüber hochsubventionierten Einrichtungen diskriminiert, die ein ähnliches Setting haben.
–-> Dem Virus wird es wohl egal sein, ob die Stadt oder der Bund eine Institution (mit unser aller Steuergelder ) protegiert bzw. wie die Organisationsform ist, wenn es zuschlägt oder eben nicht.
!!! Bei uns kam es in keiner Phase weder im RhythmikStudio, noch bei unseren Theateraufführungen des Rhythmicals im September, zu Ansteckungen !!!
Aber solche Erfolge werden leider nicht erhoben, geschweige dem wertgeschätzt oder gar belohnt, indem Zertifizierungen durchgeführt werden würden und ggf. Unterstützung erfolgt.
Es ist aus Sicht der Kinder – der Haupt-Zielgruppe unserer Kurse – unverständlich, nicht wieder ins Rhythmical-Training kommen zu können, da sie ja bereits wieder jeden Tag in der Schule sind und 2x pro Woche getestet werden und gleichzeitig alle dazu angehalten werden, eine FFP2 Maske zu tragen.
Anzumerken ist dazu:
Das Rhythmical2021 „Die wahre Geschichte von allen Farben“ nach einer Geschichte von Eva Heller soll vom 28. – 30. Mai 2021 im Theater LaWie zur Aufführung kommen und so müssen wir mit unseren NachwuchskünstlerInnen (6-15 Jährige) unbedingt proben können!
Darüberhinaus würden auch wir zusätzlich gerne unseren jüngeren RhythmikStudio-Nachwuchs unter 6 Jahren nachziehen, wenn wir alle schützenden Maßnahmen konsequent einhalten. Wir selbst sind ja auch bereits mehrmals zum Testen gegangen und würden dies ebenfalls situationsentsprechend anpassen.
Das aber scheint die EntscheidungsträgerInnen offenbar nicht zu interessieren. Noch knebeln pauschale Vorschriften eine verantwortungsvolle Eigeninitiative.
–-> Es ist nicht möglich zu den verantwortlichen Personen durchzudringen, weder auf der Ebene der Stadt Wien, noch beim Gesundheitsministerium, um auf diese Ungleichstellung entsprechend hinzuweisen.
Falls uns jemand diesbezüglich helfen könnte, bitten wir, mit uns Kontakt aufzunehmen!
Letztlich geht es um die Entscheidungsmöglichkeit und um demokratiegerechte, würdige Gleichberechtigung aller Anbieter, die weit über diese Krise hinausreicht.
Die derzeit steigenden Zahlen sprechen allerdings nicht für eine unmittelbare Öffnung, es geht vielmehr darum, einen Start vorzubereiten wenn zB Anfang März der Zugang zu privaten Testmöglichkeiten gegeben sind und somit eine noch sicherere Durchführung möglich wird.
Unser Angebot der Kontinuität und der bestmöglichen Zuverlässigkeit bis jetzt im Wochen-Rhythmus als Online-Unterricht soll für etwas Leichtigkeit und ehrliche Zuwendung, allen Widrigkeiten zum Trotz, pulsieren lassen.
Auch wenn wir bisweilen ebenfalls mit dem Einfluss auf uns zu kämpfen haben, was die Pandemie und die Problematik der natürlich stets nachhinkenden Gegenmaßnahmen betrifft…
Wir wünschen allen eine gesunde Zeit
–> durchhalten –> improvisieren –> den Mut nicht sinken lassen!