Die Arbeitsweise zur Enstehung des Rhythmicals

Wir unterscheiden aufgrund unserer Erfahrungen mehrere Phasen der Entwicklung eines neuen Künstlerischen Projektes mit 6-16jährigen Kids und Jugendlichen. Wobei wir Inhalte zwar schwerpunktmäßig einer Phase zuordnen, diese aber meist Bestandteil mehrerer oder aller prozessorientierten Abschnitte bleiben.

Phase I

nimmt etwa 6-10 Unterrichtswochen in Anspruch. Hier geht es vor allem um die Gruppe und die Interaktionen der Kinder/Jugendlichen untereinander als Basis konstruktiven Zusammenwirkens. Bereits hier wird neben der Wahrnehmung der persönlichen Stärken einzelner und der Gruppe, die Erweiterung des individuellen Repertoires und der körperlichen, wie auch geistigen Beweglichkeit gefördert.

Als LeiterInnen der Künstlerischen Klassen haben wir bereits ein oder mehrere, meist literarische oder eigene Themen für die neue Produktion im Hinterkopf. Die Termine mit dem Theater sind längst gecheckt und um finanzielle Unterstützung bei der Kulturabteilung des Bezirkes angesucht.

Phase II

beginnt oft überlappend zu Phase I und dauert etwa bis Weihnachten oder auch bis zu den Semesterferien.

Wir erarbeiten, je nach Schwerpunkt der „Künstlerischen Klasse“ szenische Ausdrucksformen in Musik & Bewegung. Als zusätzliche Motivation und zur Schaffung von synergetischen Wechselwirkungen mehrer künstlerisch-pädagogischer Mittel, fördern wir die Kreativität und Produktivität durch das Experimentieren und Improvisieren mit Materialien, Instrumenten und bildnerischen Mitteln.

So wächst und reift die musikalische Gestalt und die tänzerische Form in dialogischen Entwicklungsschritten. Rhythmisch-metrisch, darstellerisch, aber auch tänzerisch und improvisatorisch arbeiten wir mit den Kindern aufbauend, damit  diese gut vorbereitet sind, wenn die szenischen Themen in Choreographien, Rollen und Liedern für das Bühnenstück erarbeitet werden.

Zu Weihnachten ist die Entscheidung für eine neue Herausforderung gefallen. Wir geben den Titel des neuen RhythmiCals bekannt und bringen den Kindern und Jugendlichen den Inhalt näher.

Phase III

vollzieht sich realistischer Weise bis zur Generalprobe im Theater und sorgt für Höhen und Tiefen, Überwindung von terminlichen und sonstigen Hindernissen – aber auch für viel Freude über neue Ideen und viel versprechende Zwischenergebnisse.

Jetzt wird anhand des konkreten Stoffes ausgeklügelt und vereinbart, welche „Künstlerische Klasse“  die eine oder andere Szene abdecken wird. Mehr und mehr wird klar, wer eine Zusatzrolle, einen oder mehrere Gesangs- bzw. Instrumentalteile übernehmen kann. Die Improvisationen werden thematisch gebunden auf Hochtouren gebracht, konkretisieren sich und münden in Choreographien, musikalischen Arrangements und Kompositionen. Sprech- und Gesangstexte sowie klassenübergreifende Szenen zur inhaltstransportierenden Verknüpfung und Schaffung der Dramaturgie angelegt. Kostengünstige Kostüme werden entworfen und Bestandteile von LeiterInnen und Familien ausfindig gemacht bzw. selbst hergestellt.

Das bedeutet enormen Einsatz bei der weiteren Organisation der Abläufe, der Musikwahl, dem Fertigstellen der Choreographien, der Kompositionen und Arrangements. Alle Beteiligten sind gefordert, dass am Ende wieder ein erfolgreiches, besser noch, ein sehr erfolgreiches Musik-Bewegungs-Tanz-Theaterstück – unser neues RhythmiCal für die Familien und Freunde, Schulklassen und Kindergartengruppen, Fachpublikum und sonstige Interessierte dargebracht werden kann.

Phase IV

betrifft den letzten Feinschliff. Die Spannung steigt und es liegt an jeder/jedem einzelnen Beteiligten sein Potenzial voll auszuschöpfen und noch ein weiteres Stück an der Aufgabe zu wachsen. Beim Intensiv-ProbenWorkshop sollen, bei der späteren Generalprobe müssen alle Räder und Rädchen in einander gehen. Spätestens jetzt stellt sich heraus, wer mit seiner Rolle zeitgerecht unterwegs ist, wer sich als ‚Ruhepol’ oder gar als ‚Fels in der Brandung’ nützlich macht oder wer Aufholbedarf hat. Wundervoller Weise gab es bisher immer ein Happy-End, weil nun die Zusammenarbeit mit den Familien besonders tragend werden kann. Wenn unbedingt nötig, findet die eine oder andere Zusatzprobe statt und die eine oder/und andere Hilfeleistung begünstigt das gemeinsame Vorhaben.

Die jungen Beteiligten sind zu KünstlerInnen herangereift und vollziehen die letzten Wachstumsschritte bis zu den Aufführungen im Mai und Juni. Dann wird stolz der große Erfolg, die Ernte für allen Einsatz eingefahren. – Aber neue Herausforderungen warten bereits für das nächste „Künstlerische Jahr“ im RhythmikStudio.