Rhythmik mit Korkuntersetzern

Material:       Runde Untersetzer aus Kork etwa 12cm Durchmesser und 1cm stark. Kork ist ein Naturmaterial aus der Rinde der Korkeiche. Er ist relativ leicht und stabil und hat dichtende und isolierende Wirkung. Die runden Untersetzer ermöglichen etliche Spielideen.

Spielideen: Qualitäten erforschen, Transportieren, Balancieren, drehen, werfen & fangen, zu werfen & fangen mit Partnerin, rollen, gleiten lassen, als Raumstruktur nutzen, als anderen Gegenstand einsetzen, Selbst- und Partnermassage…

 

Förderungsangebote:

  • Kreativität im Sinne von Ideenfindung und Variabilität, Abstrahieren des Materialeinsatzes bei der Verwendung als anderen Gegenstand…
  • Sensibilisierung der Sinne hinsichtlich der Schulung des Gleichgewichtssinnes, des dosierten Krafteinsatzes, der Reaktionsfähigkeit, der Orientierung im Raum, der Koordination…
  • Soziales Lernen durch die gegenseitige Rücksichtnahme beim Spiel in Fortbewegung im gemeinsamen Raum, Partizipation beim Zuspiel des Untersetzers, dass das Gegenüber auch die Chance zum fangen hat, emphatisches Handeln beim massieren, …

 

Möglicher Verlauf der Rhythmikstunde:

Einstieg: Die Kinder sitzen im Kreis: In einem blickdichten Säckchen befindet sich ein Geheimnis, das jedem Kind von L leicht an den Rücken gelegt wird. L fragt, ob sich das Geheimnis hart oder weich, eckig oder rund angefühlt hat.

Dann legt L das Säckchen auf den Kopf jedes Kindes und fragt danach, ob es eher leicht oder schwer sei.

Nun betastet jedes Kind mit geschlossenen Augen das Geheimnis durch das Säckchen hindurch. L fragt, ob es aus Holz, Glas, Metall, Kork, Pappe etc. sein könnte.

Als weitere Unterscheidungshilfe kann L das Säckchen auf den Boden fallen lassen. So können die Kinder am Geräusch erkennen, was es eher nicht oder schon ist.

Das Geheimnis wird ausgepackt: Ein runder Korkuntersetzer (KU)!

Er wird betastet und reihum weitergegeben. L erklärt (evtl. mit Bildern) wovon Kork stammt, was daraus gefertigt wird und dass das Naturmaterial schon knapp ist. So können die Kinder im Kontakt mit dem Material Wissen erwerben.

Experimentierphase: Der KU liegt in der Mitte des Raumes. Die Kinder bewegen sich entsprechend der Fortbewegungsmusik rund herum. Musikstopp = mit einem vorab vereinbarten Körperteil den KU leicht berühren. Die musikalischen Fortbewegungsarten wechseln solange noch ein Kind eine Idee für die Berührung hat.

Die Kinder stehen mit L im Kreis. Der KU wird jeweils von einer Person zweckfremd verwendet ohne dazu Worte zu gebrauchen (z.B. als Hut, Handtasche, Tischtennisschläger, Spiegel, Papierblatt etc.). Die anderen raten, was der KU war.

Mit dem KU werden reihum unterschiedliche Sounds gesucht (geklopft, gerollt, flach aufgeschlagen, am Boden gerieben etc.).

Nun vergrößert sich der Kreis und der KU wird als Freesbee zugeworfen bis alle an der Reihe waren. Auch hier können die Zuspielmöglichkeiten variiert werden. Damit kommt die Gruppe in Fortbewegung zur Musik und es kommen nach und nach weitere KU’s dazu. Die Kinder versuchen das Aufkommen zu managen.

Hat jedes Kind einen KU, so ist die Aufgabe diesen auf unterschiedliche Arten mit beiden Händen zu transportieren. Danach z.B. mit nur einer Hand und zum vergleich nur mit der anderen. Dann nur mit 2 Fingern, 1 Finger,… Der KU soll, je nach Ideen der Kinder auf unterschiedlichen Körperteilen balanciert werden. Welche Möglichkeiten bieten sich für den Transport mit einklemmen zwischen zwei Körperteilen an? Wie kann man ihn am Boden transportieren? …

Gestaltungsphase: L schaltet CD-Musik ein (zB SingSong ShoobeeDoo *), die Kinder improvisieren ihre Tanzideen unabhängig von einander dazu. Wer will kann dann auch mit PartnerInnen weiter improvisieren. Günstiger weise wird aus den Ideen und bei bedarf auch gekoppelt mit L’s Ideen ein gemeinsamer Teil für den Refrain der Musik kreiert. Dazwischen wird auf unterschiedliche, vereinbarte Arten mit dem KU getanzt. Dabei kann der eine Teil mit dem KU am Boden, ein nächster mit dem KU in Händen und wieder ein anderer mit dem KU

Am Kopf etc. individuell gestaltet werden. Am Ende könnten die Kinder und die KU’s als Bild einer ‚Statuengruppe’ verharren.

Entspannungsphase: Die KU’s liegen verteilt im Raum am Boden und die Kinder nutzen diese als Kopfpolster. L spielt entspannende Musik und leitet eine Körperreise an. Diese hat als Ziel, das möglichst jedes Kind sein Körpergewicht an den Boden und den KU abgeben kann. Nach der Aktivierung der Zehen, Finger etc. über Hände, Füße, Arme, Beine usw. wird der gesamte Körper belebt.

Schlussphase: Die Kinder befinden sich an einer Seite des Raumes und sollen ihren KU möglichst nahe an die gegenüberliegende Wand oder ein Möbelstück (Regal oder Schrank,…) ohne Berührung desselben spielen. Während geworfen, gerollt etc. wird, warten alle und holen ihren KU erst, wenn alle an der Reihe waren.

L legt in der Mitte des Raumes ein Tuch auf. Die Kinder versuchen ihren KU auf dieses zu werfen oder zu rollen.

Alle setzen sich rund um das Tuch und verwenden die KU’s als Instrument zur Begleitung des gemeinsam gesungenen Abschlussliedes.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Mag. Gerald Specht

*SingSong ShoobeeDoo auf RhythmikCD: Liederschatzkästchen erhältlich im Webshop