Liebe FreundInnen des RhythmikStudio, lieber LeserInnen!

Die „eigene Idee“ als Pädagogischer Wert…

… oder wie Persönlichbildung durch Rhythmik möglich wird…

Unsere pädagogischen Werte stehen in der humanistischen Bildungstradition, die davon ausgeht, dass in jedem Menschen ein schöpferisches Potential vorhanden ist, das es wert ist, entdeckt und gefördert zu werden, um den individuellen Lebensweg zu finden und bestmöglich zu gestalten.
Die Ziele, die wir zur gezielten Förderung der Entwicklung im Rhythmikunterricht anstreben, sind:

  1. Wahrnehmungsförderung und Sensibilisierung der Sinne
  2. Förderung der kreativen Ausdrucksfähigkeit und Kreativen Intelligenz
  3. Soziales Lernen

Unserer Beobachtung nach bedeutet das für viele Kinder, dass in der RhythmikStunde „Kind-Sein“ umfassend möglich ist, denn die von Kindern im Spiel spontan erlebte „Einheit“ von Musik & Bewegung & Spiel & Experiment & Aufgehen in einer Gruppe kann hier stattfinden. Wir greifen diese „Einheit“ bewusst auf und gestalten damit die Stundenthemen nach dem Prinzip „erleben-erkennen-benennen“, wodurch sich der Erfahrungs-Schatz der Kinder nach und nach erweitert. Die kognitive Verarbeitung von Lerninhalten wird dabei immer über die Sinneserfahrung eingeleitet. Und wieder erweist sich der kluge Satz von John Locke (engl. Philosoph) als wegweisend für unsere pädagogische Arbeit:

„Nichts ist im Verstand, das zuvor nicht in den Sinnen war.“
Fortsetzung unten…

INFO – INFO – INFO – INFO

Soft-Skills, die im Rhythmik-unterricht entwickelt werden:

Allgemeine Werte (= Erziehungsziele) wie hinhören, zuhören, sich dosieren können(Spektrum von sich austoben bis hin zum schleichen o.ä.), Lösungen finden, sich orientieren, auf jemanden anderen achten, abwarten können, die eigenen Ideen einbringen, Begriffe finden, (Aus-)Sprache differenzieren, Ideen anderer respektieren, im Team/im Ensemble handeln/musizierenetc. werden ebenso vermittelt wie auch altersentsprechende Werte (= Lernziele), angeregt durch die musikalischen, tänzerischen oder darstellerischen Themen.

Idee für Weihnachten zum Mitsingen und Mitspielen

Das Liederschatzkästchen

– die Rhythmik-CD –

Lieder aus unseren Rhythmik-Stunden
erhältlich im RhythmikStudio, zum Weihnachtspreis: 12,-€
Hörproben:http://www.rhythmikstudio.at/cd.html

Aber wie kann das persönlichkeitsbildend umgesetzt werden?

In gezielt geführten Spiel-bzw Trainings-Situationen – mit sorgfältig ausgewälten Inhalten, – regen wir die Kinder/Jugendlichen zum lebendigen Tun, Erforschen, Gestalten, Improvisieren an und berücksichtigien dabei gleichzeitig den sozialen Zusammenhang der Individuen in der Gruppe und den Dialogischen Austausch.

Die 3 grundlegenden „Zutaten“ dafür sind:

  • Bewegung ist die unmittelbare Ausdrucksform der Kinder, darin erleben und spüren sie sich körperlich selbst, nehmen sich mit Freude wahr, bekommen wichtige sensorische Rückmeldungen über Schwerkraft, Tempo, Raumlage, Kraft und Dauer und können zu künstlerischer Gestaltung führen.
  • Musik wird zur Ideengeberin (zB Tierfortbewegungsarten bei den Kleinen, Rhythmus- oder Taktarten-Besonderheiten bei den Großen) Verstärkung von Bewegung, Dosierungshilfe, Überraschung, Stimmungsgeberin und ist auch als „Spielpartnerin“ immer ein grundlegend künstlerisches Mittel.
  • Materialien stellen den Bezug von Handlungsbereitschaft zu Realitätsbezogenheit her: die physikalischen Gesetze von Bälle, Reifen, Seilen etc. und deren spielerischer Aufforderungscharakter lassen sich in Bewegung aber auch zur live improviserten, begleitenden oder führenden Musik auf besondere Weise erleben und im künstlerischen Gestalten einsetzen.

Die wichtigste „Zutat“ ist jedoch die „eigene Idee

= die individuelle, spontane Idee, die in Bezug zu einer Frage oder Aufgabenstellung von den Kindern einer Rhythmik-Gruppe gefunden wird, ist die wichtigste „Zutat“, die in jeder Rhythmik-Stunde ihren Raum bekommt und unabdingbar für die GruppenteilnehmerInnen mit dem gemeinsamen Spiel zusammenhängt. Sie führt letztlich zum kreativen und künstlerischen Tun.

Warum ist es so wichtig, für die „eigenen Ideen“ Raum zu schaffen?

Unsere Beobachtungen zeigen, dass die unmittelbare Beteiligung der Kinder und Jugendlichen, ihre Ideen, ihr persönliches Engagement im Unterricht wie ein Motor, wie eine dynamische aber auch inhaltliche Drehscheibe für die Rhythmik-Stunde wirken, sie beleben, sie individualisieren, denn wenn sie spüren und erkennen, dass ihre eigenen Ideen und Einfälle, bezogen auf das momentane Thema, gefragt sind, werden sie aktiv, sind persönlich im Geschehen eingebunden und meist münden diese Ideen der Kinder im gemeinsamen, gestaltenden Arbeiten und in einem kreativen, also schöpferischen Prozess.

Die persönliche Beteiligung am Geschehen, das intensive Erlebnis ins Geschehen gestalterisch eingreifen zu können, in der eigenen Kreativität wahrgenommen, angenommen und wertgeschätzt zu werden, macht signifikante Lernschritte und Entwicklungen nachhaltig möglich und letztlich auch sichtbar.
Das Kind (natürlich auch in anderen Altersstufen: Jugendliche, Erwachsene) erlebt konkret, dass das eigene schöpferische Potential wirksam werden kann, was eine Ich-Stärkung bewirkt und positiven Einfluss auf die gesamte Persönlichkeitsentwicklung nimmt. So entstehen zB Choreographien in den Rhythmical-Gruppen der älteren Kinder bzw Jugendlichen, die sowohl die Handschrift der jeweiligen GruppenteilnehmerInnen tragen, als auch die des/der mit ihnen arbeitenden Rhythmik-PädagogIn als Zeichen eines Dialogischen Geschehens. Es sind dann lebendige, erlebte, musikalische Choreographien und nicht allein nach Takten durchgezählte Abläufe.

Ideenreichtum bedeutet somit eine Art Lebensreichtum, mit dem sich die Kinder selbst aber auch uns beschenken und tiefster Ausdruck ihrer Persönlichkeit ist! Lassen wir diese wirksam werden – passend für die Weihnachtszeit!

Wir wünschen nun allen eine ideenreiche, Musik erfüllte, erholsame und kraftspendende Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins 2020

Mag. Urd Anja Specht <> Mag. Gerald Specht