… Womit wir uns im 2. und 3. Lockdown beschäftigt haben …
Ideen und Erlebnisse in unseren Zoom-ONLINE-Rhythmik-Stunden mit Musik & Bewegung:
3. November 2020– 25. März 2021
Die Wolldecke:
Was kann man mit einer Decke alles anfangen, wie kann die Wolldecke zum Rhythmik-Material werden?
Wenn sie
- klein zusammengelegt
- in der Länge zusammengelegt
- ganz ausgebreitet
sie wird dann
- zur Insel, um die herum die Tiere schwimmen – je nachdem wie die Live-Musik gerade gespielt wird
- zum Felsen über den die Tiere krabbeln oder rollen – je nachdem, welches Kunststück den Kindern gerade einfällt
- zum Floß, auf dem die Kinder durch das Zimmer driften – je nachdem wir die Musik das Wetter auf dem See bestimmt
- zur Schaukel wird, indem die Kuscheltiere oder auch die Kinder selbst mithilfe von Mama/Papa schaukeln können
- zum Karoussell, in der Luft oder am Boden drehend
- zum Strudlteig, in den die Apfelstücke, die Rosinen eingewickelt werden kann – je nachdem, wie die Mamas/Papas den Strudl füllen, bestreichen, backen
- zum Schlitten, mit dem der Nikolo mit seinem Sack durch den dichten Schneesturm oder im lichten Sonnenschein fährt, je nachdem wie wir das Nikolo-Lied und die Nikolo-Geschichte musikalisch gestalten
- zum Versteck, unter dem sich die Kinder beim „wirle warle was ist das…“ verstecken und sich in ein Tier verwandeln können – und durch die Live-Musik in ihrer Bewegung begleitet werden
- zum Nest, in dem sich die Kinder/die Kuscheltiere gemütlich ausruhen können – in Unterstützung und Begleitung durch das Ausruhlied
- zur Statue, die durch die Decke verdeckt ist und deren Sitz- oder Liegepositionen wir durch genaues Betrachten versuchen herauszufinden und nachzubauen.
- Zum Marktplatz wird, auf dem Instrumente liegen, die mit der Mama/dem Papa immer wieder beim Musikmachen getauscht werden können.
Vom Zauberpinsel zum bewegten Musik-Bild:
Wie können wir gemeinsam Formen finden, in Bewegung umsetzen und malen?
- Im Raum Formen suchen, in der eigenen Wohnung oder in den Zimmern der anderen Kinder – rund, eckig, gestreift, geschlängelt…
- Formen auf den Rücken Mama/Papa malen, diese sucht die Form dann im Zimmer
- Form spüren, die Mama/Papa mir auf den Rücken malt und im Zimmer erkennen
- Zauberpinsel, der an verschiedenen Körperteilen „befestigt“ ist und in die Luft malt – die Live-Musik macht hörbar, was der Zauberpinsel malt oder umgekehrt > Zauberpinsel malt, was die Live-Musik spielt: Tupfen, lange Strichen, Kreisel, Zickzack, Kirxikraxi …
- Auf dem Blatt Papier (oder auf dem Whiteboard des Zoom-Meetings) wird mit Farbstiften sichtbar, was die Live-Musik spielt und somit hörbar macht > ein hörbares Bild – das dann wieder in Musik der TeilnehmerInnen übersetzt werden kann, zu der sich Kinder bewegen
Leichtigkeit – Schneemaus & Schneeflocke:
Wie kann die Leichtigkeit von Watte und von einem Blatt Papier im Bewegungsspiel erlebbar werden?
Die Schneemaus:
- In einem kleinen Sack versteckt spüren: weich, leicht, verformbar
- Die Zartheit der Watte spüren – wo kann ich die Watte am Körper am kuscheligsten spüren?
- Wie kann sich meine Watte in eine Schneemaus verwandeln?
– aufplustern – ein kleines Schwänzchen drehen und das neue kleine Haustier
- auf verschiedenen Körperteilen tragen
- irgendwo in der Kleidung verstecken
- sie mithilfe des Atems laufen lassen (pusten)
- sie springen lassen von Hand zu Hand (–> ohne sie zu quetschen)
- für sie Musik machen, mit fein klingenden „Instrumenten“, die es zu Hause gibt (à Marmeladen-Glas mit Essstäbchen, Deckel mit Kochlöffel, Glockspiel oder sonstige Instrumente, die die Familien zu Hause haben …)
Die Schneeflocke:
Wie ein Blatt Papier fliegen lernt:
- Die Kinder experimentieren mit einem weißen A4-Blatt, wie sie es in Bewegung bringen können und beobachten sein Bewegungsverhalten
- Am Boden
- Am Körper
- In der Luft
- Es wird die seitwärts schwebende, gleitende Bewegung des Blattes mit dem Körper nachempfunden
- Wie kann man gleichzeitig mit dem Papier an Boden liegend ankommen?
- Wie kann das Blatt verändert werden, damit es weniger seitlich gleitet, sondern gleichmäßiger fliegt?
- Luftlöcher –> Bild der Schneeflocke, die weniger Fläche hat
- mit Scherenschnitt für Schneeflocken entstehen lassen
Papier-Taschentücher – Action
Was kann man mit einer oder mehreren Packungen Papier-Taschentüchern alles anfangen?
Wie kann eine Packung Papier-Taschentücher zum Rhythmik-Material werden?
Die Qualitäten sind erstaunlich vielfältig
- Rutschig
- Leicht
- Stabil
- Eckig
- Weich
- uvm.
Was kann also damit angefangen werden – je nachdem was die Live-Musik anregt??
- Balancieren
- Schupfen/fangen
- Verwandeln lassen in zB Rasierer, Bürste, Buch, Jausenbrot etc.etc
- Als Instrument: wie kann man damit Geräusche machen?
Mit mehreren Taschentücher-Packungen:
- Als Schlittschuhe – mit Live-Musik zum Eistanzen
- Als Slalomstangen – wie hört sich der Schlängelweg an?
- Als „Steine im Fluss“ – vorsichtige Fußbalance mit vorsichtiger Klang-Balance
Einzelnes Papier-Taschentuch oder mehrere einzlne Taschentücher – mithilfe der Live-Musik
- Schweben lassen
- Jonglieren
- Körperteile verstecken
- Balancieren – wie rasch kann ich mich bewegen, ohne dass das Tuch wegfliegt?
- Als Schlittschuhe – wie sind die Pinguine unterwegs?
- zum Eisschollenweg für Eisbären legen
- In der „Schneehöhle“ ausruhen – sie einschneien lassen (wieviele Taschentücher braucht es, dass ich ganz eingeschneit bin?)
- Schneebälle binden mit den „verwutzelten“ Taschentücher
Formen und musikalische Artikulation & Erfahrungen mit dem Seil
Was kann man mit einem Seil (Band/Schnur) alles anfangen?
Wie fühlt sich das (von Mama/Papa in einem Sackerl) versteckte geknotete Seil an?
- Wir finden die Qualitäten heraus: zB beweglich, dünn, fest, lang, wenig drin, leicht, uvm.
Wie lang ist das Seil, was kann man mit dem langen Seil tun?
- als Leine: wir gehen mit unserem Hundchen, Eselchen, Kamel o.ä. spazieren
- Ziehen – Mama/Papa ziehen oder sich selbst ziehen lassen – die Musik gibt Kraft!
- Schlängeln – Schlangen fangen – wer die Schlange mit den Füßen fangen kann, hat gewonnen und kann dann die Schlange schlängeln
- Brücke – hoch über der Schlucht: mithilfe der Musik schaffen wir den Skywalk über die Brücke
- Schwingen – das Seil zur Musik tanzen lassen– genaues Hören: deht das Seil oder schlägt es kleine Wellen (Ternär oder binäre Taktarten)
- Pferde anschirren: Die Erfahrungen mit Pferden, wann galoppieren sie, wann laufen sie im Trab? (Punktierte oder gerade Achtel) – zum portugiesischen Lied: Das Ponypferdchen
- Instrumente: wir spielen Galopp und Trab für die anderen, die sich in Pferde verwandeln möchten und in Bewegung sein wollen.
- Welche Form kann mein Seil einnehmen? Formen legen –> auf dem Zoom-Whiteboard oder auf einem Papier malen.
Die Zeitung – das Wandlungswunder
Die Zeitung bietet unglaublich viele Möglichkeiten, sich damit in vielseitig zu beschäftigen, ob als Raumstruktur-Material, als Musikinstrument, als Verkleidungsmaterial, als Bewegungsspielmaterial oder natürlich als Bastelmaterial!
Das Inselspiel: Zeitungsblätter auf dem Boden verteilt, zur Musik sind alle dazwischen unterwegs, wenn die Musik zu Ende geht, rasch auf die „Insel“ – im Stehen, im Sitzen …. aber bei jeder Runde wird das Zeitungsblatt um die Hälfte kleiner gefaltet…. dh die Flut kommt, es wird immer weniger „Land“ – wie kann man immer noch auf der „Insel“ sein, ohne nasse Füße zu bekommen???
Das Musikinstrument: Die Zeitung gibt einen tollen Sound für Bodypercussion, wenn man sich das Zeitungspapier als „Rüstung“ anzieht: kopfen, patschen, rascheln, streichen, knistern, reißen….
Die Verkleidung: mithilfe von Tixo oder Tesakrepp und verschiedenen Reißspielen kann ein wunderbares Kostüm erschaffen werden – Rock, Pullover, Umhang, Hut, Stiefel, Gürtel, Handschuhe…. dem sind kaum Grenzen gesetzt – und dann klingt es auch noch so schön….
Bewegungs-Spiel-Material:
- BALL: aus vielen zerwuzelten Zeitungspapieren lässt sich im Nu ein dichter Ball formen, den die Kinder im Zimmer gut schupfen und fangen können, ohne dass die Einrichtung zuhause leiden muss.
- STANIZEL (Tüte): ein Stanizel zu formen ist auch für kleine Kinder nicht schwierig – und diese kann auch für das Ballspielen eingesetzt werden
- RÜSTUNG und SCHWERT: Ritterspiele ohne „harte“ Waffen ist eine spannende Sachen – mit Schwert und Degen aus Zeitungspapier zu fechten, dh sich NICHT berühren, erfordert viel Schwung und Geschicklichkeit.
Basteln mit Zeitung: Der HUT, das SCHIFF oder auch HIMMEL und HÖLLE sind viele Möglichkeiten, die die Kinder gerne machen.
Der lebendige Besenstiel
Der Besenstil fristet zu Hause oft ein wenig bespieltes Leben – dem haben wir in der Rhythmik-Stunde eine Ende gesetzt!
Was also kann der Besenstil vermitteln?
- die Breite: jedes Kind versucht, den Besenstiel quergenommen so weit als möglich zu fassen und sich damit VORSICHTIG durchs Zimmer zu bewegen – den Hindernissen geschickt auszuweichen
- die Höhe: jedes Kind versucht, den Besenstiel senkrecht genommen so hoch wie möglich zu fassen zu kriegen und sich damit VORSICHTIG durch das Zimmer zu bewegen
- die Beschaffenheit: mit geschlossenen Augen fühlen und beschreiben, wie sich dieser Besenstiel anfühlt – vielleicht auch im Gegensatz zum in der vorigen Woche erlebten Seil.
- Besenstiel in Verwandlung:
- Paddel im Paddelboot
- die Feuerwehr-Rutsche (Mama/Papa halten den Stiel oben)
- der Hexenbesen oder das Pferd, auf dem man reiten kann
- die Turnstange, an der man hängen/schaukeln kann (mit starken Mamas/Papas ;-))
- die Balancierstange am Boden – als Hängebrücke über die tiefe Schlucht
- als Limbo-Stange – in allen möglichen Körperhaltunge drunter durch gehen/krieche/tanzen
- als Sprung-Stange: drüberspringen in verschiedenen Höhen – waagrecht, diagonal
- als Abschleppstange – ich führe – Mama/Papa lassen sich führen – und umgekehrt
- als Schaukel oder Rutsche für Kuscheltiere 😉
- als Stabtrommel: mithilfe eines kleineren Holzstabes oder Kochlöffen wird der Klang des Besenstiels zum Leben erweckt – wir machen Musik 😉
- als Wurf-Stab (bei älteren Kindern) werfen – fangen, am Körper rollen und abfangen
Lufballon – Festspiele
Lufballone sind „kids best friends“ – zumindest bei den meisten Kindern, die noch keine schlechten Erfahrungen mit plötzlich allzulaut zerplatzenden Luftballonen gemacht haben. DAHER ist es wichtig, dass wir für diese Rhythmik-Stunden Luftballone nehmen, die eine gute Qualität haben – und somit auch einiges aushalten können.
Das Erraten des Materials:
Im kleinen Stoffsackerln befinden sich, ohne dass die Kinder es wissen, einige Luftballons. Das Fühlen und Abtasten dieses Sackerls und Feststellen, wie sich dies anfühlt ist immer wieder spannend, denn die Beschaffenheit der unaufgeblasenen Luftballone ist sehr speziell – es knautscht, ist weich, ein bisschen rutschig, aber leicht…. und vieles mehr…. Letzlich ist das „Ohrenrätsel“ auch interessant, dh wie klingt es, wenn das Sackerln auf den Boden fällt – viele Kinder erkennen ein leises „Platsch“. Aber erst der „Geruschstest“, dh einmal die Nase in das kaum geöffnete Sackerl zu stecken und den unverkannbaren Geruch der Luftballons zu schnuppern, bringt für viele Kinder dann die Lösung des Rätsels.
Spiele/Experimente mit dem NICHT oder WENIG-aufgeblasenen Luftballons:
- dehnen und wegpfitschen lassen (der richtige Zeitpunkg)
- überirdische Töne kreieren – mit ganz wenig Luft drin (da braucht es Mamas/Papas mit starken Nerven ;-))
- schupfen – fangen
- wenig aufblasen und als Rakete davonstarten lassen –>ein Riesenspaß!
Luftballon aufblasen (mit Halbknoten nur zumachen – damit man später den Luftballon wieder auslassen und wiederverwenden kann)
- er fliegt und fliegt und fliegt –> Schupfen – mit verschiedenen Körperteilen
- zu zweit, sodass der Luftballon nie auf den Boden fällt (…wäre super, wenns gelingt!)
- der Luftballon fliegt solange die Musik erklingt – er wird gefangen, wenn die Musik zu Ende geht / plötzlich still ist – im ständigen Wechsel
- für ältere Kinder: Reihenfolge von Körperteilen festlegen, mit denen der Luftballon geschupft wird, zB Fuß – Kopf – Finger – Ellbogen – Kopf – Fuß….
- Luftballon balancieren am Körper mit möglichst wenig festhalten
- Luftballon transportieren – ohne Hände
- Luftballon zu zweit transportieren – ohne Hände
- Luftballon auf den Boden legen und vorsichtig – sodass der Luftballon liegenbleiben kann – sich zwischen mehreren Luftballons bewegen (Slalom, drübersteigen, drüberhupfen etc.)
Das Lufballon-Gedicht von Josef Guggenmos:
Es sprach die Nadel zum Luftballon:
„Du bist rund und ich bin spitz, jetzt machen wir beide einen Witz,
ich weiß ein großes Schnätterätäng – ich mach‘ pieks – und du machst – PÄNG!“
Gemeinsam einen Luftballon bilden (Hände geben – „sich aufblasen“) – einer/eine kann die Nadel sein – ein Pieks – und ein gemeinsames Zerplatzen – PÄNG – da sind der Umsetzungsphantasie keine Grenzen gesetzt.
Besonders lustig, wenn es 3 oder mehr Personen sind, die dabei mitspielen!