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Rhythmik in der Pädagogik
Ziel des Rhythmik-Lehrganges zu rhythmik-orientierten PädagogIn ist, die Möglichkeit zu bieten die künstlerischen Mittel der Rhythmik in den eigenen pädagogischen Bereich einzubeziehen und das Können dafür in 4 Semestern zu erwerben.
Wie allerdings wird Rhythmik in der Pädagogik einsetzbar?
Rhythmik ist der ganzheitlichen Pädagogik zuzuordnen und bildet darin einen eigenen Fachbereich. Rhythmik kann grob in 2 Bereiche eingeteilt werden
1. Der Fachbereich „Rhythmik“ als „integrative Musik- und Bewegungserziehung“ ist ein 5 -6 jähriger Studiengang an der Universität für Musik und Darstellende Kunst. Die AbsolventInnen können Rhythmikunterricht für verschiedenste Zielgruppen abhalten und die inhaltlichen Verflechtungen, welche Rhythmik in ihrer Komplexität für jede Zielgruppe ausmachen, gestalten.
Die bekanntesten Zielgruppen sind: '
Kinder: im Freizeitbereich, in Musikschulen, im heil- oder sonderpädaogischen Bereich
Erwachsene: im Fort- und Ausbildungsbereich (z. B. Pädak, Sozialakademie,...)
Senioren: im Freizeitbereich oder in Wohneinrichtungen für Senioren.
2. als Pädagogisches Prinzip: Neben dem Fachbereich Rhythmik bewährt sich Rhythmik aber auch als pädagogisches Prinzip für alle jene Fachgruppen, die in der Pädagogik tätig sind oder sein wollen.
Dies ist der Ansatz des Rhythmik-Lehrganges, der im RhythmikStudio angeboten wird.
TIPP: Besuchen Sie unseren Rhythmik-Blog: www.rhythmik-blog.at
Was heißt jedoch ganzheitliche Pädagogik?
Grundlegend für Rhythmik ist eine Pädagogik, die den ganzen Menschen anspricht. Wir sehen den Menschen in einer Gliederung von 3 Daseins-Ebenen:
- der körperlichen Ebene,
- der seelischen Ebene
- der geistigen Ebene.
Die Pädagogik, die sich der Verflechtungen und notwendigen Beeinflussungen dieser 3 Ebenen bewusst ist und ihre Ziele, ihre Vorgehensweise auf diese Verflechtungen einrichtet, soll hier als ganzheitliche Pädagogik verstanden werden.
Die ganzheitliche Pädagogik bildet also die grundlegende Einstellung der Pädagogik der Rhythmik!
Dazu kommt eine auffallende Besonderheit. Rhythmik agiert, vielfach in der langjährigen Praxis erprobt und verfeinert, gemäß dem Dialogische Prinzips.
Dialogisch meint, das sich in der Interaktion wechselseitige aufeinander beziehen. Genauer noch: als Pädagogische Interaktion, ein synergetisierendes und potenzierendes Aufeinandereinwirken, im Sinne des Miteinanderhandelns.
Denn die Rolle des/der Rhythmik-PädagogIn und die Rolle des Gruppenmitgliedes sind nicht fixiert. Der/die Rhythmik-PädagogIn schafft zwar Strukturmaßnahmen, Spielregeln oder trifft andere Wichtige Vorbereitungen. Im Spiel, in der Aktion selbst, fügt sich der/die GruppenleiterIn in die Gruppe und das Geschehen ein und ist somit zugleich MitspielerIn. Regeln werden also gemeinsame Regeln und können miteinander variiert und neue erprobt werden.
Ziel der Pädagogik in der Rhythmik:
Rhythmik setzt sich zum Ziel, mit ihren Mitteln die Gesamtpersönlichkeit anzusprechen und zu fördern. Dies wird mit Ihrer pädagogischen Einstellung für die Arbeit in Kindergarten, Hort oder Schule wahrscheinlich weitestgehend übereinstimmen.
In diesem Sinne können wir die pädagogischen Ansprüche näher ausführen:
Die gesamte Persönlichkeit soll gefördert werden, damit
- sich die Kinder individuell entsprechend ihren Fähigkeiten entwickeln
- die Kinder aber auch ein Bewusstsein für Gruppe, Gemeinschaft, Fairness im Team erwerben
- die Kinder sich anpassen aber auch durchsetzen können
- die Kinder bereit sind Lernschritte zu absolvieren,
- (altersgemäße) Leistungen zu bringen, d.h. sich konzentrieren, orientieren können
- ...
dieser Liste könnte sicherlich noch einiges hinzugefügt werden.
Ein kleines Beispiel zur Verflechtung der drei Daseins-Ebenen, die sich bei der gezielten Förderung bemerkbar macht:
Da für Kinder Bewegung ein großes und grundlegendes Bedürfnis ist und sie sich besonders in der Bewegung wahrnehmen, soll die Motorik gefördert werden, so dass das Kind geschickt und gekräftigt, zart und ausdauernd u.v.m. werden kann. Es soll aber auch weiterdifferenzierte Fähigkeiten entwickeln - das Körpergefühl: Kraft dosieren, Bewegung führen, sich im Raum orientieren usw.. Das Kind soll Gelegenheit haben, daraus Köperbewusstsein zu entwickeln, das wiederum ein wichtiger Grundstein für sein Selbstbewusstsein, aber auch für sein Denkvermögen ist.
Daraus folgt: Diese Anforderungen, welche zunächst nur mit der Förderung der Motorik gestellt werden, weiten sich in der Rhythmik unmittelbar in den seelischen und geistigen Bereich aus.
Körpergefühl, muskuläre Spannungen oder fehlende Körperspannung hängen unmittelbar mit der seelischen Ebene zusammen. Diese anzusprechen und zu entwickeln gelingt allerdings nur, wenn im Spiel Situationen geschaffen werden, in denen das Kind frei motiviert, sozusagen „mit dem Herzen dabei sein“ kann. Die emotionale Verbindung zum Spiel wird durch die adäquat und unmittelbar dazu gemachte Musik, von dem/der Rhythmik-PädagogIn oder einem Gruppenmitglied verstärkt.
Wir können daraus den Schluss ziehen, dass wir für die Bewegungsbildung bei Kindern über das Spiel und die Musik eine Brücke haben, um emotionale Motivation zu schaffen.
Die Methodik der Rhythmik
basiert auf dem Prinzip „ERLEBEN – ERKENNEN – BENENNEN“.
Die Methodik der Rhythmik bezieht sich sehr stark auf die situativen Bedingungen, die jede Zielgruppe mit sich bringt. Der Dialog mit der Gruppensituation findet statt, indem der/die Rhythmik-PädagogIn die Reaktion der Gruppe auf ein angebotenes Spiel mit einer weiteren Spieldifferenzierung beantwortet. Das bedeutet, dass das Zusammenspiel von einer Gruppe entwickelter Ideen zu einem vom/von der Rhythmik-PädagogIn eingebrachten Thema, den tatsächlich stattfindenden Verlauf des Spieles beeinflusst. Die Spielbeiträge, die Aktionen und Reaktionen der Mitspielenden auf einander, mit den Materialien, den musikalischen Elementen, Stimme oder mit Bewegungsereignissen entwickeln das Geschehen.
Die zugrunde liegende Methodik beabsichtigt, die Spannungsverläufe innerhalb des Rhythmik-Stunden-Geschehens so zu beleben oder zu beruhigen, dass die Gruppe ihre Spielsituation möglichst gut auskosten kann.
Als Kurzabriss können wir folgende Methodischen Vorgehensweisen aufzählen:
- Rasche Phasenwenchsel mit Spannung und Entspannung: Anregende Phasen zum Spannungsaufbau, Experimentierphasen, Konzentrative Arbeitsphasen, Kommunikationsphasen und Anregung/Aktivität, Entspannungsphase mit Ausruhen und Betrachtung, Gestaltungsphase.
- Rollenwechsel, Rollentausch zwischen Rhythmik-SpielleiterIn und Gruppenmitgliedern.
- Flexibilität der Themenbearbeitung: Einbeziehen der Ideen von Gruppenmitgliedern ins Gruppengeschehen. (Die Bereitschaft des/der Rhythmik-PädagogIn, die beabsichtigten Spielinhalte und Spielthemen den Gegebenheiten der Gruppe anzupassen, wird dabei vorausgesetzt.)
- Einbeziehung der verschiedenen Mittel der Rhythmik in die Spielvorschläge der Gruppenteilnehmer zur möglichen Erweiterung des Spielgeschehens.
- Anregung der gedanklichen Selbsteinschätzungsfähigkeit. Dies ist allerdings nur bei Gruppenmitgliedern ab 5 Jahren möglich.
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nächster Lehrgang: Oktober 2017
aktueller Folder zum download
InfoAbend am Fr 22.9.2017; 18h
- Anmeldung bis Do 21.9.17 mit kurzem Lebenslauf, Motivationsschreiben und Nachweis von Ausbildungsabschlüssen,
- Mitmachen bei einer kurzen Bewegungeinheit
- Gemeinsames Spielen mit der Gitarre und kleinem Schlagwerk
NEU:
Workshops auch
online buchbar
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